Seit dem 8. Jahrhundert ist der Anbau von Wein in Franken urkundlich belegt. Der erste schriftliche Beleg stammt aus dem Jahr 1128, als Bischof Embricho einen Grundstückstausch von Würzburger Weingärten beurkundete. Das war das Gründungsjahr des Weingutes „Staatlicher Hofkeller“ in Würzburg. 1316 folgte dann die Stiftung des Bürgerspitals zum Heiligen Geist – gegründet durch Johann von Steren für die Pflege von Kranken und Armen, aber auch für Landwirtschaft und Weinbau. Und 1576 schließlich entstand das Juliusspital, begründet von Julius Echter von Mespelbrunn; der war Fürstbischof in Würzburg von 1573 bis 1617.

Mitte des 16. Jahrhunderts erreichte der fränkische Weinbau mit schätzungsweise 40.000 Hektar auch seine größte Ausdehnung. Das fränkische Weinbaugebiet erstreckte sich von der Rhön bis zum Steigerwald und vom Odenwald bis nach Bamberg und war damals das größte zusammenhängende Weinanbaugebiet Europas. Das müssen Sie sich mal vorstellen! Reben wuchsen in über 600 fränkischen Ortschaften.

Mitte des 17. Jahrhunderts litt der Weinbau in Mainfranken jedoch unter den Nachwirkungen des Dreißigjährigen Krieges, der ja von 1618 bis 1648 gedauert hatte. Die Weinberge waren verfallen, die Rebstöcke wurden als Brennholz verfeuert. Bei der Rekultivierung verwendeten die Winzer dann neue Rebsorten, die unter anderem aus dem österreichischen Donauraum importiert wurden. Darunter war auch die Silvaner-Rebe, die 1659 erstmals in Franken angebaut wurde.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts führten Fröste und Missernten zum Ruin von vielen kleinen Weinbauern in unserer Gegend. Die Rebfläche ging von 40.000 auf etwa 10.000 Hektar zurück. Durch die einsetzende Industrialisierung ergaben sich zudem neue Erwerbsquellen für Winzer. Und dann kam auch noch die Reblaus – und so gab es bis 1902 in Franken nur noch etwa 2.500 Hektar Weinland. Nach dem absoluten Tiefpunkt des fränkischen Weinbaus – das war unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg – gelang erst ab Mitte der 1950er-Jahre wieder der Aufschwung.

Heute werden in der Region wieder über 6000 Hektar Weinberge bewirtschaftet – von mehr als 3000 Winzern.